AdSense: Tablet-User bringen das Geld
12.09.2013
Vor einigen Monaten errechnete ich aus der Statistik der Plattform für Reiten & Pferdesport das Verhältnis von mobilen Usern und mobilen Einnahmen. Nun liegt eine neue Trennung vor und die Statistik muss etwas revidiert werden. (Angaben in Prozent)
Mobile Nutzer bringen AdSense-Umsatz
Google Adsense™ wird bei meiner Experimentierplattform für die Werbeeinnahmen eingesetzt. Bei einer Analyse über die Gliederung zwischen mobilen Nutzern und den von diesen Nutzern verursachten Einnahmen kam ich zu dem Schluß, dass mobile Nutzer einen relevanten Anteil an den Adsense-Einnahmen verursachen. Prinzipiell bleibt es auch nach neuesten Erkenntnissen so, allerdings mit einem wesentlichen Unterschied, der hier dargestellt werden soll.
Relevanter Unterschied: Tablet-Nutzer
Seit Sommer 2013 bietet Google in seinem System Google Analytics™ zur Erfassung der Webstatistiken eine wesentliche Funktionserneuerung: Google Analytics™ lässt nun die Statistik getrennt nach Desktop-, Tablet- und Mobilnutzern zu. Bis zum Sommer 2013 (etwa bis Mai / Juni) war es so, dass Tablet- und Mobil-Nutzer in einer Summe ausgegeben wurden. Die neue Berechnungsart lässt sich in Analytics von Google auch für die AdSense-Einnahmen umlegen und bietet dabei eine neue Perspektive. Denn die Zahlen sind für sich sprechend: Während die mobilen Nutzer erst im 1. Halbjahr 2013 wirklich relevant die Einnahmen getrieben haben, sind es vor allem die Tablet-Nutzer, die für einen wesentlichen Einnahmenanteil verantwortlich sind und offenbar gerne auf Google AdSense-Werbungen klicken.
AdSense: Fokus auf die Tablet-Nutzer
Im Grunde ist das für alle, die ein responsive Webdesign verwenden, eine ausgezeichnete Nachricht. Responsive Webdesign ist im Gegensatz zur althergebrachten Methode eigene Seiten oder Apps für Mobiltelefone zu entwickeln, eben die Methode eine Webseite für alle Endgeräte zu machen. Davon profitieren am meisten die Tablet-Nutzer, denn besonders für ihre sehr unterschiedlichen Geräte werden die Darstellungen entsprechend angepasst.
Tablet-Nutzer klicken AdSense-Anzeigen
Die Einnahmenstatistik ist natürlich nur ein kleiner Teil der Auswertung. Wichtig ist dabei auch die Berücksichtigung der Frage, wie viele Anzeigen (pro 1.000 User) geklickt wurden. Denn dass größere Anzeigenflächen höhere Click-Preise erzielen können, ist durchaus wahrscheinlich. Vor allem, weil auch größere Anzeigenflächen oft bei Display-Ads umkämpfter sind, während der Anzeigenmarkt im mobilen Markt auch bei Google AdSense noch in den Kinderschuhen steckt.
Auswertung nach den Einnahmen durch Tablet- und Smartphone-Nutzer
Für die Auswertung wurden die statistischen Werte (Mittelwerte der Monate) in den Quartalen 1, 2, 3, 4 2012 und 1 sowie 2 2013 herangezogen. Der Zeitraum der Messung erstreckt sich daher auf eineinhalb Jahre. Herangezogen wurden in diesem Zeitraum rund 220.000 Visits (bei ca. 710.000 PageImpressions), von denen aber nur Teile (wie in der Statistik zu sehen) durch mobile Nutzer oder Tablet-Anwender verursacht wurden.
Quartal 1 2012 (Jänner bis März)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 6,53 % (0,62 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 3,62 % (4,01 %)
Quartal 2 2012 (April bis Juni)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 8,90 % (0,26 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 5,04 % (4,30 %)
Quartal 3 2012 (Juli bis September)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 11,56 % (0,66 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 6,49 % (10,49 %)
Quartal 4 2012 (Oktober bis Dezember)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 12,34 % (0,40 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 6,85 % (15,70 %)
Quartal 1 2013 (Jänner bis März)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 14,93 % (5,98 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 69,24 % (17,72 %)
Quartal 2 2013 (April bis Juni)
- Anteil der Smartphoneuser (+ Anteil an den Einnahmen): 17,29 % (7,71 %)
- Anteil der Tablet-Nutzer (+ Anteil an den Einnahmen): 10,52 % (18,11 %)
Wie an der Aufstellung sehr deutlich erkennbar wird, hinkt der Anteil der Google AdSense-Einnahmen bei den Smartphonenutzern bis zum Schuß hinterher.
Smartphone-Nutzer holen bei AdSense auf...
Es gilt noch das Geheimnis zu entschlüsseln, warum es zwischen dem Quartal 4 2012 (0,40 % der Einnahmen durch mobile Nutzer) und dem Quartal 1 2013 (immerhin schon 5,98 % der Einnahmen durch mobile Nutzer) einen solch relevanten Sprung gibt. Tatsächlich ist dieser Sprung bei den Smartphone-Nutzern von Dezember 2012 auf Jänner 2013 passiert. Praktisch keine Google AdSense-Einnahmen gab es in dem genannten Monat bis zum 29. Dezember, dann plötzlich entstehen mobile Einnahmen tatsächlich auf Basis von AdSense-Anzeigen auf der mobilen Darstellung der responsive Webseite.
Fazit: Optimierung auf Tablet zahlt sich aus!
Auch wenn die mobilen Nutzer inzwischen aufholen, die tatsächliche "Cashcow" sind eigentlich die Tablet-Nutzer. Dabei übrigens mit riesigem Abstand und völlig Konkurrenzlos die Nutzer von Apple iPads, deren Geräte-Nutzer im Vergleichszeitraum (gemessen mit allen mobilen Devices) rund 70 % der Einnahmen erzeugt haben.
Damit wird vor allem eines klar: Die Nutzung von responsive Webdesign ist zentrales Element der erfolgreichen Vermarktung der Webseite über Google AdSense, wohl auch nicht nur für dieses Werbeprogramm, sondern auch für jede andere Form von werbefinanzierter Webseite.
Trotzdem gilt immer noch, wie man auch an der Statstik sehen kann: Desktop-Nutzer bilden immer noch die größte Nutzergruppe und sie generieren damit auch relativ gesehen genügend Einnahmen über Google AdSense. So ist der Anteil an Einnahmen durch Desktop-Nutzer in jedem der gemessenen Quartale höher als der Anteil der User auf dem Desktop eigentlich wäre.
Einziges Manko an den Desktop-Nutzerzahlen: Wenn Webseiten auf Desktop-Nutzer setzen, beginnen sie zu verlieren, der Anteil der Desktop-Nutzer sank bei dieser durchaus repräsentativen Erhebung von über 90 auf ca. 70 % (gleiches galt auch für die Einnahmen im Vergleichszeitraum).